Schrill & Bunt
Hier ist meine erste Filmkritik für die Challenge "BuchVerfilmung". Nachdem ich den Klassiker The Great Gatsby gelesen habe, hab ich mir nun auch die Neuverfilmung von Baz Luhrman angesehen.
Zum Film
Der Beginn ist sehr nah am Buch dran, sehr melancholisch. Leider zerstört an manchen Stellen die Musik von Jay-Z (versteht mich nicht falsch, ich finde ihn einen sehr beeindruckenden Künstler) die Stimmung. Immer eine sehr schöne Idee sind auch original Einspielungen von Filmen oder Dokumentationen aus dieser Zeit.
Ein großes Lob an die Kostüme. Raffiniert, beeindruckend und vor allem zeitgetreu und dennoch sehr abwechslungsreich. Der Oscars für Set und Styling sind natürlich wohl verdient.
Großen Eindruck hat bei mir die Szene am Ende der 1.Feier in Gatsbys Haus. Nur von Klavier und einer Stimme begleitet entstehen unvergesslicher Eindruck. Beinahe schon eine romantische Katerstimmung.
Dramaturgisch ein sehr guter Kniff ist die Einführung Gatsbys. Man kennt Leonardo DiCaprio und man weiß welche Figur Gatsby ist, dennoch wird durch die Andeutungen seiner Anwesenheit zu Beginn des Filmes eine Spannung und Neugier aufgebaut. Wunderschön unterstützt durch die Gerüchte um seine Leben.
An manchen Stellen gibt es leider zu rasant und hektisch zu. Die Detailaufnahmen, die dabei immer wieder eingebaut werden, sind allerdings nicht beruhigend. Sondern manchmal sogar etwas zu lange.
Unterschiede
Nick (Ich-Erzähler) wirkt auf mich eigentlich das ganze Buch hindurch sehr depressiv und auch seinen Erzählungen sind meist eher niederschlagend, außer erzählt von Gatsby. Bei der Darstellung von Tobey Maguire hat man das Gefühl, dass ein 18-Jähriger endlich Party machen darf.
So weit ich mich erinnere ist das Treffen zwischen Gatsby und Nick langzeit unter dem Vorwand, dass sie sich über den Krieg unterhalten. Im Film fragt nur, ob Nick an der Front war, und wartet gar nicht erst auf eine Antwort.
Regie
Ich liebe die Arbeit von Baz Luhrmann (abgesehen von dem Film Australia). Jedoch hat man, vor allem bei dieser Umsetzung das Gefühl, dass er den Zwang verspürt bedeutende Momente zu schaffen. Als Meister von beeindruckenden und vor allem wirkungsvollen Momentaufnahmen übertreibt er es bei der Romanverfilmung doch etwas.
Darsteller
Ich muss vorweg gestehen, dass ich kein all zu großer Fan von Leonardo DiCaprio bin. Er ist wirklich ein guter Darsteller, aber leider zu sehr von sich selber überzeugt. Man hat bei Gatsby sogar das Gefühl, dass er den Drang, hat einen Oscar mit dieser Rolle zubekommen.
Nichtsdestotrotz war die Szene als er erstmal auf Daisy trifft einfach nur entzückend. Er war lustig (vielleicht sollte er mal eine Komödie spielen) und wirkte einfach nur süß.
Etwas seltsam fand ich die Maske. Wirkte er zu Beginn wie ein 20-Jähriger, wurde er zusehens älter.
Highlight ist die Darstellung von Elizabeht Debicki als Jordan Baker. Genau so hat ich mir sie beim Lesen vorgestellt. Beeindruckend und gleichzeitig überheblich.
Tobey Maguire war, wie bereits erwähnt, etwas zu positiv und kindlich. Carey Muligan ist eine tolle Darstellerin, wenn es ihr ein wenig an Ausstrahlung fehlt.
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