Sonntag, 13. Oktober 2013

[Rezension] George Orwell - 1984

Eine deprimierenden Welt von morgen.
Krieg ist Frieden
Freiheit ist Sklaverei
Unwissenheit ist Stärke
Inhalt:
Big Brother is watching. Winston Smith ist 39 Jahre und wohnt in Ozeanien. Um zu verstehen, in welcher Welt Winston lebt, muss man Ozeanien etwas beschreiben:
Ozeanien ist abwechselnd mit Eurasien und Ostasien im Krieg. Gedanken- und Meinungsfreiheit sind nicht erwünscht. Verraten kann einen bereits ein unbedachtes Wort im Schlaf, eine falsche Mimik oder man wird grundlos für Verrat angezeigt. Diese Personen werden in Ministerium für Liebe gebracht. Wer einmal dort landet, wird meist nie wieder gesehen. 
Winston möchte aus diesem ständigen "in-Angst-leben" ausbrechen. Er sehnt sich nach etwas anderem. Seiner Ansicht nach muss es eine Lösung geben, muss es eine andere Welt geben, muss es früher besser gewesen sein. 
Auf der Suche nach einer Bestätigung trifft er auf Julia und entdeckt, dass es doch Dinge zum Leben gibt. Bei den heimlichen Treffen mit seiner Geliebten wird er allerdings unvorsichtig.

Rezension:
An Aktualität hat 1984 - leider - nicht verloren. Es ist wirklich beängstigten, in welcher Welt Winston lebt. "Big Brother is watching" hat in diesem Fall eine ganz neue und vor allem erschreckend Bedeutung. 
George Orwell beschreibt in wunderbarer Weise, wie die "neue Welt" funktioniert und vor allem welche Rechte das Individuum besitzt. Der große Bruder hat immer recht und beherrscht sogar die Vergangenheit, indem er Informationen ändert, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr stimmen oder auf einen Fehler des Führers hinweisen. 

(ACHTUNG: Spoiler)
Viel kann ich in meiner Rezension nicht schreiben, da mich vor allem der 3.Teil sehr erschüttert hat und auch nach wie vor beschäftigt. Es sind nicht nur die Folterszenen, die bis ins Mark erschrecken, sondern vor allem wie sich Winston aufgibt. Aber ohne Frage kann ich sagen, dass es wirklich ein Meisterwerk ist, das hoffentlich auch zum Nachdenken anregt. 
Ist es nicht, vor allem im Zeitalter von digitalen Medien, notwendig eine Grenze zwischen Privatleben und öffentlichem Interesse zu wahren?! Wie frei sind wir wirklich?! Wie transparent ist ein Menschen?!

Einziger negativer Punkt ist die vollständige Auflistung der beiden Kapitel aus dem verbotenen Buch von Goldstein. Diese 50 Seiten hätte man durchaus als Anhang (wie mit Neusprech) befügen können. 

Recherche: 
Nach ein wenig Recherche im Internet (vor allem, da ich wissen wollte, wer ihm aller als Vorlage gedient hat), ist erschreckend, aber nicht überraschend, dass er BBC (sein alter Arbeitsgeber) als Vorlage für seine Ministerien diente. 

Fazit:
Ein Buch über das man länger nachdenkt.



3 Kommentare:

  1. Danke für den Hinweis. Klingt sehr verlockend. :)

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  2. Ich fand die Folterszenen auch heftig. Und die Auflösung ist gruslig. Trotzdem hatte ich mehr erwartet - mehr ... Handfestes. Es wird viel von der Regierung geredet, aber wenig vom kleinen Mann.

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    1. Das stimmt. Dennoch ein Buch, das einen wachrüttelt.

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