Samstag, 15. Juni 2013

[Rezension] Frances Hodgson Burnett - Der geheime Garten

Ich muss sagen, dass ich bisher sehr von der Challenge "Bücher, die man gelesen haben sollte" profitiert habe. Bisher habe ich wirklich sehr gute und auch spannende Bücher für mich entdeckt. Vor allem Bücher, die ich wahrscheinlich bewusst nicht im Geschäft ausgewählt hätte. Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich nach der Challenge weitere Bücher von der BBC-Liste lesen werde. 

Nun zum Buch selbst "Der geheime Garten" von Frances Hodgson Burnett. Ich konnte mich dunkel an eine Verfilmung erinnern und hab mich aus diesem Grund auch für das Buch entschieden. UND ich habe es nicht bereut.

Inhalt:
Mary Lennox lebt mit ihren Eltern in Indien, bis diese und das ganze Hauspersonal an einer Choleraepidemie sterben. Sie wird nach England gebracht und muss bei ihrem Onkel, der als buckeliger und trauriger Mann gilt, leben. Schon bald entdeckt die verzogene Mary den Garten des Anwesens für sich und lernt neue Freunde kennen. Auf ihren Erkundungstouren entdeckt sie nicht nur den geheimen Garten, sondern auch ihren Cousin.

Rezension:
Ein wunderbares Beispiel, wie man die Wandlung eines Charakters richtig aufbaut. Dabei meine ich nicht nur die Hauptfigur der Mary, sondern auch Colin. Beide bekommen alles geschenkt und müssen sich nie Sorgen machen. Mary ist sogar so weit, dass sie keine Bezugsperson (außer einer Angestellten) benötigt. Sie sagt auch selbst, dass sie ihre Eltern nie vermisst, weil sie nie da waren. Kann man sich etwas Traurigeres vorstellen, als ein Kind, das beide Eltern verliert und ihnen nicht nachtrauert?! Erst durch den Garten, die Selbstständigkeit und vor allem durch den Kontakt zu neuen Leuten und gleichaltrigen Kindern wird das Kind zu einem mutigen und aufgeweckten Kind.
Auch Colin weist keine Bezugsperson auf. Bei ihm kann man wirklich sagen, er steht sich am nächsten. Er ist auch ein wunderbares Beispiel für die schrecklichen medizinischen Verhältnisse/Wissen der damaligen Zeit. Seine Einsamkeit zeichnet sich auch sehr schön an seiner Hypochondie ab. Um so mehr er alleine ist, um so kränker wird er. In seinem Fall kann man auch von einem Hilfeschrei nach der Liebe seines Vaters sprechen.
Einen klassischen Spannungsaufbau gibt es hier, aus meiner Sicht nicht. Viel mehr möchte man am Leben von Mary teilhaben. Man möchte mit ihr den Garten entdecken, herausfinden, wer in dem Haus weint und was sich in den vielen Zimmern verbirgt.

Fazit:
Ein Erlebnis aus der Sicht eines Kindes. Erstklassige Literatur aus England. Spannend umgesetzt.

Sterne:

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