Freitag, 3. Januar 2020

[Rezension] Anna Moretti - Effi liest

Liebe und Prüderie vereint

Inhalt 
(c) Bastei Luebbe

Berlin, 1894. Alles beginnt mit einem Buch, das die achtzehnjährige Elena Sophie von Burow, genannt Effi, zufällig entdeckt. Der Inhalt ist so skandalös, dass Effi aus ihrem vornehmen Pensionat fliegt, noch bevor sie die erste Seite gelesen hat. Sofort reist ihre Tante an, denn es ist wohl höchste Zeit, Effi in die Gesellschaft einzuführen und einen Ehekandidaten zu finden. Effi hingegen sucht Antworten auf ihre Fragen. Ob der junge und sehr sympathische Arzt Maximilian von Waldau Effi weiterhelfen kann? (Quelle: Bastei Luebbe)

Rezension
Mit viel Sarkasmus und Humor geht es direkt in die Handlung von "Effi liest". Die Autorin wollte vor allem die Zeit und den Stand der Frauen wiederspiegeln. Ich muss gestehen, dass ich mich nicht nur einmal geärgert habe über das Ansehen und den Status von Frauen in dieser Epoche. Mir ist natürlich bewusst, dass es nicht leicht war, aber besonders diese Andeutungen von Hysterie bei Frauen ist einen bodenlose Frechheit und typisch für die Unwissenheit der damaligen Zeit.

Ein besonders schönes Detail in der Geschichte ist die Anknüpfung an ein Ereignis von Fließ und Freud mit ihrer Technik der Behandlung von Frauen mit Hilfe von einer Nasenoperation. Die tatsächlichen Ereignisse werden hier wunderbar integriert und im Nachwort beschreibt Anna Moretti auch, was wirklich passiert ist und was sie geschickt verwoben und erfunden hat.

Effi (oder auch Elena Sophie) ist wunderbar. Unglaublich neugierig, mutig und vor allem wissbegierig. Ich mag ihre Sicht der Dinge, ihr Handeln und vor allem ihr Interesse an diesem einem Buch, das ihr dennoch nur Pech bringt. Zu ihrem Glück hat sie treue Freunde und sehr offene Familie, die ihr stets zur Zeit steht.

In einem großartigen Kniff wechseln sich die Sichten von Effi und Max immer ab. Allerdings erfährt man seine Sicht nur aus Briefen an seinen Bruder. Dabei werden vor allem die typischen Missverständnisse zwischen den beiden aufgedeckt und man muss schmunzeln, wenn ihre Sichten nahtlos aneinander fortgesetzt werden.

Ich bin sehr begeistert von dem Roman und hab ihn auf zwei Mal durchgelesen. Für alle, die gerne ein wenig Humor bei historischen Romanen haben, ein wenig Austen-affin sind und Romantik lieben, kann ich dieses Buch nur nahelegen. 

Fazit
Ein toller Start ins das neue Jahr.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.

Um auf diesem Blog zu kommentieren benötigst Du - wie bisher auch - ein Google Konto. Konto anlegen

Wenn Du die Kommentare zu diesem Beitrag durch Setzen des Häkchens abonnierst, informiert Dich Google jeweils durch eine Mail an die in Deinem Googleprofil hinterlegte Mail-Adresse.
Durch Entfernen des Hakens löscht Du Dein Abbonement und es wird Dir eine entsprechende Vollzugsnachricht angezeigt. Du hast aber auch die Möglichkeit Dich in der Mail, die Dich über einen neuen Kommentar informiert, über einen deutlichen Link wieder abzumelden.

Du kannst mich aber auch per Mail erreichen: lynesbooks@gmail.com oder direkt Information in den Datenschutzerklärung auf dem Blog.